In der heutigen Podcast-Folge möchte ich über das Thema „Angst“ sprechen und dir Impulse geben, wie du deine Angst als Freund und Wegweiser für deine Ideen und Träume sehen kannst. Hört sich das komisch an? Verstehe ich – drum sei gespannt!
Wenn wir an Angst denken, verbinden wir damit meistens ein unschönes Gefühl, das wir am liebsten schnell loswerden möchten. Angst hat dabei viele verschiedene Gesichter, Abstufungen und Symptome, z. B. Todesangst, existenzielle Angst, Panik, Furcht, Nervosität, Stress, schwitzende Handflächen, Krämpfe im Magen etc. Der persönliche Umgang mit Angst ist immer sehr individuell und hängt mit unseren Erfahrungen, Emotionen, möglichen Kindheits-Traumata, Lösungskompetenz etc. zusammen. Angst ist also sehr komplex und vielschichtig und kann für jeden Menschen anders aussehen. Wichtig: In dieser Folge möchte ich nicht auf die schweren Formen wie Todesangst eingehen, die wir empfinden, wenn wir unser Leben bedroht sehen, z. B. bei einem Raubüberfall. Vielmehr möchte ich auf jene Form der Angst eingehen, die uns bei Veränderungen und Herausforderungen oft klein und regungslos werden lässt. Würdest du glauben, dass diese Form der Angst aber das Potenzial hat, unser Leben positiv zu verändern, wenn wir es nur schaffen, sie anders für uns zu verstehen und zu nutzen?
Fakt ist, dass Angst wirklich jeder hat, egal wie bekannt, berühmt, erfahren oder routiniert ein Mensch ist. Klassisches Beispiel ist das Sprechen vor vielen Menschen auf einer Bühne. Es gibt viele Beispiele von Unternehmern, Schauspielern, Stars und Moderatoren, die trotz ihrer Routine große Angst – also mehr als nur Lampenfieber – vor solchen Auftritten haben. Die Frage ist hier, warum es Menschen gibt, die sich dann von dieser Angst paralysieren lassen, aber andere Menschen wiederum nicht? Das ist übrigens eine dieser Eigenschaften, die erfolgreiche Menschen von weniger erfolgreichen unterscheidet: Der individuelle Umgang mit Angst! Wie kannst du also deine Angst in eine produktive und kreative Kraft-Quelle für dich und dein persönliches Wachstum transformieren? Ich habe zwei Tipps für dich:
Tipp #1: Betrachte Angst nicht als Feind, sondern als deinen Freund!
Die meisten Menschen empfinden ihre Angst als Feind und wollen sie unterdrücken. Wenn es sich nicht um eine lebensbedrohliche Angst handelt, dann wird Angst häufig als Störfaktor zwischen uns und unseren Träumen bzw. Zielen erlebt. Wir wollen sie dann weghaben bzw. ignorieren. Doch ich denke, dass wir unsere Angst oft nur nicht richtig interpretieren. Warum?
Nun, Angst ist erst einmal eine ganz natürliche, genetisch programmierte Reaktion auf eine drohende potenzielle Gefahr, z. B. die Vorsicht, früher nicht von einem Säbelzahntiger gefressen zu werden oder heute vor einem heranrasenden Auto. Angst ist objektiv betrachtet also eine sehr nützliche emotionale Reaktion auf etwas, das für uns potenziell eine Gefahr darstellen könnte; Angst versucht, uns aufzuwecken. Daher ist Angst auch nicht unser Feind, sondern eher ein Freund und Partner, der uns auf etwas hinweisen will und uns so ins Handeln bringen möchte.
Tipp #2: Verstehe deine Angst als ein Navigationssystem deines Herzens!
Fast immer ist Angst direktiv, also ein Signal bzw. Zeichen für einen Weg, den dein Herz gehen will. Hört sich das für dich komisch an und du fragst dich vielleicht, wie man das bemerken mag?
Ganz konkret: Spätestens, wenn du eine Idee oder einen Traum nicht mehr aus dem Kopf bekommst, z. B. die Idee mit der Weltreise, die Vision, einen Online-Shop zu starten, das Vorhaben, den Jakobsweg zu gehen oder der Traum, deine eigene Hilfsorganisation zu gründen. Doch immer dann, wenn du dir erlaubst, diese Ideen oder Träume gedanklich weiterzugehen, steigt in dir dieses Gefühl von Angst auf. Meistens übersetzen wir diese emotionale Reaktion von Angst als Warnsignal, diesen Weg NICHT zu gehen. Es würde ja schließlich auch bedeuten, den sicheren Job zu kündigen, die Ersparnisse anzuzapfen oder etwas zu machen, von dem man vielleicht keine Ahnung hat und welches einen ungewissen Ausgang hat. Spätestens dann verwerfen wir diese Ideen oder Träume – und machen gar nichts, denn da sind wir vermeintlich sicher. Deine Komfortzone bleibt also unverändert, dein innerer Kritiker hat gewonnen. Du kannst aber auch nicht lernen und wachsen. Doch woher wissen wir eigentlich, dass wir die Angst hier wirklich richtig übersetzen? Ist z. B. unser beruflicher Traum denn wirklich so lebensbedrohlich?
Stell‘ dir jetzt mal vor, dass du die Angst vielleicht einfach nur falsch für dich übersetzt hast: Vielleicht sagt sie dir ja: „Hey du, hallo! Deine Idee oder Traum hier ist wichtig. Gib dieser Sache hier ganz viel Aufmerksamkeit, denn hier liegen große Chancen. Und da das so wichtig ist, gebe ich dir etwas mehr nervöse Energie mit, damit das bei dir auch ankommt!“
In diesem Fall ist deine Angst dein Freund, dein Helfer, der dir klar sagt, was dein Herz möchte. Nur, weil der Traum deiner innersten Überzeugung entspringt, muss er ja nicht einfach zu realisieren sein, sondern darf sich auch etwas herausfordernder und als Abenteuer anfühlen, oder? Was kannst du also tun, um mit deiner Angst anders umzugehen?
Angst entsteht immer dann, wenn wir mit etwas konfrontiert sind, das vage, neu, nicht einschätzbar bzw. kalkulierbar ist. Hier noch einmal der Hinweis: Ich klammere hier bewusst ernsthafte Gefahren oder Bedrohungen des eigenen Lebens aus. Wenn du also diese vage Angst im Hinblick auf deine Idee oder deinen Traum in den Griff bekommen willst, brauchst du Klarheit zu folgender Frage: Wie wahrscheinlich ist es, dass die vorgestellten Szenarien, die dir Angst machen, wirklich eintreffen, falls du deine Idee/Traum umsetzen solltest?
Hier eine Übung, die dir helfen wird.
Dafür brauchst du ein Blatt Papier, einen Stift und etwas Zeit.
- Erster Schritt: Überlege, welche „Horror-Szenarien“ wirklich passieren könnten, wenn du deinen Traum bzw. deine Idee in die Umsetzung bringst.
- Du könntest vielleicht Geld verlieren? Dich blamieren? Deinen Job oder Business verlieren? Deinen Partner, Familie oder Freunde enttäuschen?
- Wenn du das Gefühl hast, du hast deine schlimmsten Ängste auf das Blatt Papier geschrieben, frag‘ dich, was das wirklich schlimmste Szenario ist, das eintreten könnte.
- Zweiter Schritt: Überlege dann, wie wahrscheinlich es ist, dass dieser Albtraum an Horror-Szenarien wirklich passieren wird, auf einer Skala von 1 bis 5 (1 = „überhaupt nicht wahrscheinlich“ bis 5 = „sehr wahrscheinlich“, dazwischen kannst du noch abstufen).
- Dritter Schritt: Entwickle einen Umsetzungsplan für den Fall, dass dein schlimmstes Horror-Szenario wirklich eintreffen würde: Was würdest du tun, um wieder auf die Füße zu kommen?
- Vierter Schritt: Stell‘ dir nun vor, dass du deinen Traum, deine Idee in einem Ideal-Szenario umsetzen könntest:
- Wie würde sich dieser Herzenstraum anfühlen?
- Was wären die Vorteile und Erfolge, die du durch diesen Schritt verwirklichen könntest?
- Fünfter Schritt: Überlege, welche positive Absicht deine Angst als „Navigationssystems deines Herzens“ haben könnte:
- Was möchte dir deine Angst sagen?
- Wohin versucht sie dich zu lenken?
- Sechster Schritt: Führe am Ende deine Ergebnisse aus dem „Horror-Szenario“ mit denen aus dem Ideal-Szenario zusammen:
- Was wiegt schwerer: Die reale Eintrittswahrscheinlichkeit der Horror-Szenarien oder der Gewinn an persönlichem Wachstum und Lebensqualität, der die Realisierung deines Traum oder deiner Idee bringen könnte, wenn du diese für dich klar bedacht hast?
Viel Spaß und herzliche Grüße
Svenja
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